Vereinzelte Gewitter

Heute setzten wir auf Gewitter im südwestlichen Texas. Wir wählten Fort Stockton als Übernachtungsort für die kommende Nacht aus. Zur Mittagszeit kamen wir dort an. Das SPC sah uns am westlichen Ende eines Slight-Risk-Gebietes für schwere Gewitter. Relativ früh löste es im Raum Ozona aus, also da wo wir gerade herkamen. Nun standen wir vor der Entscheidung auf Risiko zu gehen, hier zu bleiben und auf isolierte Gewitter ab dem späten Nachmittag zu setzen, oder die ganze Strecke wieder zurückzufahren. Wir entschieden uns für das Risiko.

Wir checkten daher schon früh im Hotel ein, brachten unsere Koffer auf die Zimmer und warteten ab. Ab 17 Uhr wurde der Himmel vielversprechender. Die Wolken wurden langsam höher als breit. Die ersten schönen Quellungen waren zu sehen. Kurz vor 18 Uhr entwickelte sich ein Cumulus Congestus südlich von uns. Noch schnell die Kameras eingepackt und schon ging es los.Jetzt kamen wir in eine Landschaft mit Halbwüstencharakter. Der nächste Ort lag 60 Meilen entfernt. Hier sollte man besser keine Autopanne haben. Der einsetzende Regen passte gar nicht in dieses Landschaftsbild.

Es war aber nur ein kleiner Schauer. Unsere aufblühende Zelle regnete sich gerade ab. Neue Entwicklungen gab es keine mehr. Wir hatten aufs falsche Pferd gesetzt und verloren. Aber die vergangenen Tage waren so ereignisreich, dass wir unsere Entscheidung nicht bereuten. Außerdem gab es ja noch diese beeindruckende Landschaft, in der wir unterwegs waren. Keine Zivilisation weit und breit. Nur ein paar Tiere, blühende Pflanzen, die Straße und wir.Über die Orte Marathon und Sanderson ging es zurück nach Fort Stockton. Nicht weniger als 170 Meilen waren dafür zurückzulegen. Teilweise waren wir nur noch 20 Meilen von der amerikanisch-mexikanischen Grenze entfernt. Herrliche Kakteen und endlose Weite mit einem schönen Sonnenuntergang. Herz was aillst du mehr.